Scala Corta
The Idea
Saitenlängen von Geigen, Bratschen und Celli waren in der Vergangenheit, bevor der Industrialisierung, nicht standardisiert. Aufgrund der zunehmenden Massenproduktion von Saiteninstrumenten war ein Standard notwendig um die Produktion von diesen Instrumenten zu verbessern. Dieser Vorsprung brachte zum einen sehr viel preiswertere Instrumente in den Handel, zum anderen ist das aber teilweise auf Verlust des individuellen designs geschehen.
Die Handwerksschulen in Deutschland, Frankreich und anderen Teilen Europas haben diese Standardisierung in ihr Lehrprogramm aufgenommen. Hauptsächlich um Angestellte für alle Art von Unternehmen auszubilden, auch Firmen die Massenproduktion herstellten in Manufaktur.
Viele StreichInstrumente die vor 1800 gebaut worden sind nicht von dieser Standardisierungswelle betroffen. Das erklärt die unterschiedlichen Saitenlängen in diesen Instrumenten.
Wenn wir auf die Brescianer Streichinstrumente zurückschauen sehen wir viele verschiedene Modelle die aber eine Gemeinsamkeit haben: eine wesentlich kürzere Saitenlänge als der Standard, eingeführt um 1800-1850, diktiert.
Vor allem Bratschen sind sehr viel spielfreundlicher mit einer kürzeren Saitenlänge.
Geigenbauer wie Gaspard da Salo und Giovanni Maggini waren in dieser Zeit sehr beschäftigt.
Brescianer Bratschen sind auch heute noch sehr gefragt für den wunderbaren Ton und die leichte Spielweise.
Während ich an einer Kopie einer Maggini Contralto Bratsche von 1595 arbeitete habe ich den Gedanken gehabt die verkürzte Saitenlänge auch auf Cello zu übertragen. Ein Cello von 1600 von Gaspard da Salo hat exact die Saitenlänge die ich suchte von 655mm, genau zwischen einem standard 3/4 und 7/8 cello. Da mir der enge Mittelbug aus spieltechnischen Gründen nicht zusagte habe ich ein Modell entwickelt das zwar mit einer Korpuslänge von 745 mm über den Boden gemessen im Normalrahmen von einem 4/4 cello lag, aber eher auf kleinere Personen zugeschnitten ist. Spielfreundlich für etwas kleinere Hände.
Da die Korpusgrösse ein 4/4 cello ist haben wir nicht den Nachteil des kleineren Tons der oft mit kleineren Celli verbunden ist.
Um den Hals dünner schneiden zu können haben wir einen Karbonstab eingefräst, unsichtbar im Hals unter dem Griffbrett liegend. Dieser Karbonstab stabilisiert langfristig den Hals und vermeidet jegliche Verbiegung. Der positive Nebeneffekt ist eine besser Korpusresonanz.
Ausserdem habe ich die Position des C-wirbels der oft den Musikerhals unangenehm berührt durch einen längeren Wirbelkasten um 1cm höher gesetzt als ein Standard 4/4 cello. Dies hat ausserdem den guten Nebeneffekt von besserer Ansprache der C-Saite.
Diese Kommerzielle Version eines Brescianer cellos unter dem Namen Scala Corta wird von Tonareli Music Supplies in den USA und Tonareli in Europa vertreten.
Im Preis enthalten ist ein weisses Carbonfiber Etui das dem Scala Corta cello genuazugeschnitten ist.